Samstag, 13. Juni 2009
Renate " Rennerle" Weller
Renate ist mit der AF447 von Rio nach Paris abgestürzt und gilt seitdem als verschollen.
Gerne möchte ich euch meine Geschichte mit Rennerle erzählen.

In der 9. Klasse parkte ich und kam nach den Sommerferien in eine neue Klasse. Wir waren mehrere die sitzen geblieben waren, und so dauerte es eine Weile bis wir die anderen kennenlernen wollten. Renate und ich freundeten uns an. Ich war 15.
Wir drückten zusammen die Schulbank, verbrachten viel Zeit miteinander. Rennerle machte irgendwann mal den Führerschein fürs Moped und kam wann immer die Zeit und die Eltern es erlaubten von Allmersbach a. W. zu mir nach Erbstetten. Die ganzen Jahre riss der Kontakt nie richtig ab, und selbst wenn wir uns mal ein Jahr nicht gesehen hatten und dann aufeinandertrafen konnten wir genau da anknüpfen wo wir stehen geblieben waren.
Es kam die Zeit der ersten ernsthaften Beziehung. Sie zog mit ihm in den Stettiner Ring und ich heiratete. Ich wurde Jahre später Mutter eines Sohnes, sie trennte sich von ihrem Lover und zog nach Strümpfelbach. Liebevoll auch Nylonriver oder Socksbeach genannt. Ich reichte die Scheidung ein und zog weg, doch wir telefonierten fleissig. Zu ihrem 30. Geburtstag überraschte ich sie mit meinem Besuch. Wann immer die Zeit es erlaubte besuchten wir uns gegenseitig. Ich verband diese Reisen immer noch mit einem Besuch bei meiner Mutter.
Wir trösteten uns oft in unserem Kummer, und nach jeder Trennung schauten wir auf den Wäscheständer und lachten - da hingen keine Männerunterhosen mehr - wir lachten und weinten, denn wieder mal haben wir kräftig Mist gebaut gehabt. Sie traf auf einen Mann aus der Vergangenheit, durch ihn lernte sie Brasilien lieben und schätzen. Ich zog vom Schwarzwald nach Köln. Sie kam mich besuchen und wir machten Köln und die Altstadt dort unsicher.
Nach ihrer Abreise telefonierten wir fast täglich, bis ich krank wurde.
Am Telefon und unter Tränen sagte ich ihr, dass man ein Karzinom diagnostiziert hat und ich wohl längere Zeit in die Klinik müsse. Sie weinte mit mir und tröstete mich, sie hatte immer ein offenes Ohr für mich, meine Ängste und meine Wut. Ich sagte zu ihr, dass ich sie brauche, sie liess alles stehen und liegen und kam zu mir gefahren. Sie brachte Brezeln mit und Schwäbische Schinkenwurst. Ich bat sie, mit mir zusammen meinen letzten Weg zu regeln, sie sagte nur: " Ich mach das, ist aber unnötig, weil ich weiß, dass du leben wirst!"
Sie war es die mir immer wieder neuen Mut gemacht hat, mich angelacht hat, mich mit ihrer Lebensfreude angesteckt hat.
Ich fuhr in die Klinik nach Düsseldorf. Als ich mit den ersten Untersuchungen fertig war fuhr ich im Aufzug runter. Unten angekommen traf mich fast der Schlag. Vor mir stand Renate mit einem Blumenstrauss. "Denkst du, ich lasse dich hierbei alleine?" war ihre Begrüßung.

 
oben von maaumue in eigener Sache um 22:41h| 1 Kommentar |comment

 
Das Eisengeländer gibt es noch...
allerdings will dieser profilneurotische OB in seinem "Treppenwahn" diese verändern, neu gestalten.
Auch ich stand viele Jahre an eben diesem Geländer und noch ein Stückchen weiter hinten, denn da war die inoffizielle Raucherecke.
Jedesmal wenn die Pausenaufsicht kam haben wir die brennende Zigarette versteckt, obwohl es eigentlich Blödsinn war - die Rauchschwaden zogen ums Eck in Richtung Lehrerparkplatz und somit direkt vor den Haupteingang.
Schülerlotsen gabs zu meiner Zeit nicht mehr, doch hatten wir genug Streber die sich als Blockwart aufführen mussten und petzen gingen. Dafür setzte es dann schon mal Klassenkeile.

In der Mittagspause hingen wir oft im Schillerpark auf der Wiese rum. Gespräche wie bei euch Jungs gabs auch bei uns Mädels, manche Liebelei fand dort ihren ersten Kuss und manchmal wurde da auch wieder Schluss gemacht.
Später dann entdeckten wir Mizu. Ob dieser Name daher rührte, dass diese Kneipe Mittwochs zu hatte?
Bei ner Cola und ner Beilage, aus der Musikbox dauernd Styx und Co hörend, sassen wir wie zuhause in unseren Kinderzimmern rum.
Mizu gibts noch, die Beilage immer noch genau so lecker wie damals, nur ist der auch umgezogen, näher an das Bandschulhaus, während die Schickhardt nun oben beim Seminar einen Neubau gefunden hat.
Unvergessen die Zeiten im Bio-Saal. Hat man unten an die Scheuerleiste getreten fiel von der Decke der Putz ab. Sorgte in langweiligen Stunden bei Frau Wackelarsch für manchen spitzen Schrei eines Mädchens und viel Gelächter der anderen über 30 Schülern.

In meinen Deutschlehrer war ich auch verknallt, allerdings hatte ich nichts mit ihm, denn ich war 11 und er hatte es geschnallt. Gruß an M.ST.

 
oben von maaumue in Schulzeit in Backnang um 10:24h| 0 Kommentare |comment