Donnerstag, 6. September 2007
Kollateralschaden: Angst
tempa, 14:32h
Es ist Sommer. Die Kinder sind auf der Strasse zum Spielen. Ein Mädchen vielleicht 7 oder 8 Jahre alt saust mit Rollerskates und Plastikflasche auf dem Radweg Richtung Freibad. Ein Stein, ein Spalt oder einfach nur Ungeschick lässt das Mädel stürzen. Dem ersten Eindruck nach scheint außer ein paar Kratzer nichts passiert. Zur Sicherheit frage ich nach. Die Antwort kommt klar: "Nein." Gut, ich kann also meiner Wege ziehen.
Wenige Meter entfernt steht eine Frau mit zwei Pinschern — leicht besorgt blickt auch sie zum gestürzten Kind. Ich gebe Bescheid, dem Kind ginge es gut. Was nun kommt schockt mich: "Ich hätte so oder so nicht geholfen. Nachher werde ich womöglich verklagt."
Können wir gestützte, leicht verletzte Kinder nicht mehr trösten, nur weil diese uns fremd sind. Ist das was wir wollen?
Wollen wir wirklich riskieren, dass ein ernstlich verletztes Kind nicht unmittelbar versorgt werden kann, weil Erwachsene Angst haben, dass sie verklagt werden, wenn sie sich einem Kind nähern.
Generalverdacht. Jeder Fremde ist ein potentieller Kinderschänder. Nicht nur in den Köpfen der Eltern. Misstrauen ist Normalität. Sollte sich ein Kind beim Spiel auf der Straße verletzen, kann es nicht mehr darauf vertrauen, dass ein Erwachsener zur HIlfe eilt. Manche Erwachsene ziehen es vor, möglichst schnell aus dem Bereich der Verantwortlichkeit zu kommen.
Stellt sich die Frage, was wahrscheinlicher ist. Der Kinderschänder oder einfach ein Helfer, wenn ein Kind beim Spiel einen Unfall hat.
Kleine Denkpause für Eltern und mehr noch für Presse, Polizei und Erzieher.
Wenige Meter entfernt steht eine Frau mit zwei Pinschern — leicht besorgt blickt auch sie zum gestürzten Kind. Ich gebe Bescheid, dem Kind ginge es gut. Was nun kommt schockt mich: "Ich hätte so oder so nicht geholfen. Nachher werde ich womöglich verklagt."
Können wir gestützte, leicht verletzte Kinder nicht mehr trösten, nur weil diese uns fremd sind. Ist das was wir wollen?
Wollen wir wirklich riskieren, dass ein ernstlich verletztes Kind nicht unmittelbar versorgt werden kann, weil Erwachsene Angst haben, dass sie verklagt werden, wenn sie sich einem Kind nähern.
Generalverdacht. Jeder Fremde ist ein potentieller Kinderschänder. Nicht nur in den Köpfen der Eltern. Misstrauen ist Normalität. Sollte sich ein Kind beim Spiel auf der Straße verletzen, kann es nicht mehr darauf vertrauen, dass ein Erwachsener zur HIlfe eilt. Manche Erwachsene ziehen es vor, möglichst schnell aus dem Bereich der Verantwortlichkeit zu kommen.
Stellt sich die Frage, was wahrscheinlicher ist. Der Kinderschänder oder einfach ein Helfer, wenn ein Kind beim Spiel einen Unfall hat.
Kleine Denkpause für Eltern und mehr noch für Presse, Polizei und Erzieher.
Dienstag, 11. Oktober 2005
Mobile Dienste Rotes Kreuz könnte Unterstützung gebrauchen
tempa, 19:53h
Wer in Backnang kann dem Roten Kreuz mobile Dienste ein wenig unter die Arme greifen. Die Helfer in der Eugen-Adolff-Str. 120 könnten Hilfe gebrauchen.
Gesucht wird ehrenamtliche Hilfe und eine Spende zur Etablierung eines kleines LAN, damit die Pläne nicht mehr mit Bleistift von Hand geschrieben werden müssen. Es kann nicht sein, dass dieser so nützliche Dienst, im kleinen Alltag seine Zeit mit Bleistift und Radiergummi verplempert, wenn die Zeit auch nützlicher verwendet werden kann.
Selbstverständlich ist das immer auch eine schöne Referenz, wenn man so etwas wie Fahrpläne für eine so flexible Aufgabe wie Behindertentransport-Organisation optimieren soll.
Also keine Aufgabe für kleine Lichter der Softwareprogrammierung. Findet sich in Backnang und Umgebung jemand für diese Aufgabe?
Zwei vernetzte PC mit zwei Bildschirmen um den Plan im Büro am Telefon und bei den Fahrern anzeigen zu können, ist die kleinere Übung. Aber für den mobilien Dienst Rotes Kreuz aktuell nicht zu schaffen. Ich bin überzeugt, dass in Backnang gerade zwei vernetzte PCs erübrigt werden können und ihren Weg zum Roten Kreuz finden.
Gesucht wird ehrenamtliche Hilfe und eine Spende zur Etablierung eines kleines LAN, damit die Pläne nicht mehr mit Bleistift von Hand geschrieben werden müssen. Es kann nicht sein, dass dieser so nützliche Dienst, im kleinen Alltag seine Zeit mit Bleistift und Radiergummi verplempert, wenn die Zeit auch nützlicher verwendet werden kann.
Selbstverständlich ist das immer auch eine schöne Referenz, wenn man so etwas wie Fahrpläne für eine so flexible Aufgabe wie Behindertentransport-Organisation optimieren soll.
Also keine Aufgabe für kleine Lichter der Softwareprogrammierung. Findet sich in Backnang und Umgebung jemand für diese Aufgabe?
Zwei vernetzte PC mit zwei Bildschirmen um den Plan im Büro am Telefon und bei den Fahrern anzeigen zu können, ist die kleinere Übung. Aber für den mobilien Dienst Rotes Kreuz aktuell nicht zu schaffen. Ich bin überzeugt, dass in Backnang gerade zwei vernetzte PCs erübrigt werden können und ihren Weg zum Roten Kreuz finden.
Donnerstag, 23. September 2004
Ziegelputzer abgestürzt
tempa, 15:38h
Seit zwei Tagen schrammt ein Gerüst den Hof der alten Spinnerei entlang und rauscht der Sandstrahler des Ziegelputzers.
Es ist der kleine Handwerkeralltag. Man denkt nicht daran den Unternehmen Bescheid zugeben, dass man die Autos einstauben wird und der Handwerker mit Kollege krakseln wie die Affen ungesichert rauf und runter und halten brav den Sandstrahl (oder Druckluftstrahl?) auf die Wand. Das Gerüst war bereits ganz links, da sah ich es heute morgen wieder auf der rechten Seite und hatte auch schon vor ein Foto zu machen, um über den stehengelassenen gelben Streifen abzulästern. Wie ich so vom Computer hochsehe, sehe ich durch das Fenster hinüber, wie der Arbeiter das Gerät weglegt, den Helm abnimmt und sich anstellt herunter zu klettern. Erst will er rechts absteigen, doch dann entschließt er sich für links. Er ist schon fast auf der zweiten Ebene, da sehe ich wie er abstürzt. (Der rote Kreis makiert in ungefähr seine Position)
Ich sehe keinen Kopf wieder auftauchen. Das ist der Moment, wo ich mich entschließe nach dem Rechten zu sehen. Und richtig, wie ich in den Hof komme, liegt der Mann verletzt auf dem Bauch am Boden. Ich gehe hin, um mich über den Zustand zu informieren und höre in stöhnen. Da er bäuchlings liegt, muss ich für den Augenblick nicht fürchten, dass er sich an Erbrochenem verschluckt und ersticken könnte.
Das Beste ich hole Hilfe. Der Blick zum gegenüberliegenden Gebäude zeigt mir, dass der Unfall bereits weitere Zeugen hatte. Eine Schulklasse der Waldorfschule ist an die Fenster gestürzt und beobachtet das Geschehen. Die Lehrerin steht jedoch noch etwa in Höhe ihres Schreibpultes und ich habe nicht den Eindruck als könne ich hier erwarten, dass bereits nach Hilfe geschickt wurde. Ich stürze also wieder nach oben.
Wie gut wenn man das Rote Kreuz im Hause hat. Schnell geklopft und die Erstversorgung ist in kompetenten Händen.
Auf dem Bild oben ist der Ort des Geschehens nach dem Unfall. Ein Foto von dem Verunfallten mit Rotkreuz, Notarzt p.p. habe ich bewußt unterlassen. Das ist Sache der Sensationsreporter. Aber eine Blutlache darfs schon sein. So ein kleiner Schocker.
Eine große Blutlache verät, dass es dem Mann sicherlich nicht sonderlich gut geht.
Sein Kollegen, der als ich mit einer Wolldecke das dritte Mal erschien, war nun auch eingetroffen. Ich sah ihn kurz drauf im Fahrzeug weinend telefonieren.
Nunja ... es war der kleine Handwerkeralltag, bestimmt durch den Preisdruck am Markt und menschliche Bequemlichkeit. Sonst wäredas Gerüst ohne Rollen nicht zum Einsatz gekommen, Die Leiter oder die Schuhe des Mitarbeiters hätten bei dem Regen einen rutschfesteren Untergrund gehabt, der Kollege hätte ihn gesichert, eine zweite Leiter wäre ordentlich bis oben montiert gewesen und überhaupt hätte man sich mehr um Sicherheit gekümmert.
Zu spät. Sicher es geht bei dem Handwerksbetrieb um Arbeitsplätze. Aber ist das ein Grund fahrlässig mit Leib und Leben umzugehen? Papa sagt, weinen hilft nicht. Besser man lernt daraus.
Vielleicht auch die Schule. Denn nur Gaffen ist nicht genug. Angemessenes Verhalten kann man trainieren und die Lehrerin hätte die Gelegenheit nutzen können, ihre Schüler zu lehren, ein geeignetes Verhalten in Notsituationen an den Tag zu legen.
1. Ein Lagebericht einholen
2. Welche Maßnahmen sind erforderlich
3. Wie sollten Grundschüler sich in diesen Situationen verhalten.
Naja, vielleicht nutzen Sie ja jetzt die Gelegenheit für solche Übungen? Und vielleicht erzählt die Lehrerin ja noch selbst, was passierte und wie sie als Lehrerin damit umgehen muss. Denn ich weiß nicht was im Klassenzimmer tatsächlich los war. Es wirkte nur einfach nicht professionell auf mich.
Etwas muss ich allerdings auch noch besser in den Griff bekommen. Es genügt nicht zu wissen, dass eine blutende Kopfwunde da ist, man sollte es auch gleich kommunizieren.
Naja, die Minute die es dauerte noch einen Verbandskasten an die Unfallstelle heranzuschaffen, wird nicht zur wesentlichen Verschlechterung des Zustandes beigetragen haben. Wo aber im Augenblick meine mottenzerfressene alte Wolldecke abgeblieben ist, weiß der Geier, die ich zum Verletzten brachte. Sei's drum. Ich wünsche dem Handwerker gute Besserung und dem Betrieb einen glimpflichen Ausgang. Das Gerüst ist jetzt abgebaut.
Nachtrag: ooops. Das Gerüst hat Rollen ... vom Klang her war es als schrammte Metall über den Boden. So kann man sich täuschen. Gut das ich das Foto geschossen hatte ...
Es ist der kleine Handwerkeralltag. Man denkt nicht daran den Unternehmen Bescheid zugeben, dass man die Autos einstauben wird und der Handwerker mit Kollege krakseln wie die Affen ungesichert rauf und runter und halten brav den Sandstrahl (oder Druckluftstrahl?) auf die Wand. Das Gerüst war bereits ganz links, da sah ich es heute morgen wieder auf der rechten Seite und hatte auch schon vor ein Foto zu machen, um über den stehengelassenen gelben Streifen abzulästern. Wie ich so vom Computer hochsehe, sehe ich durch das Fenster hinüber, wie der Arbeiter das Gerät weglegt, den Helm abnimmt und sich anstellt herunter zu klettern. Erst will er rechts absteigen, doch dann entschließt er sich für links. Er ist schon fast auf der zweiten Ebene, da sehe ich wie er abstürzt. (Der rote Kreis makiert in ungefähr seine Position)
Ich sehe keinen Kopf wieder auftauchen. Das ist der Moment, wo ich mich entschließe nach dem Rechten zu sehen. Und richtig, wie ich in den Hof komme, liegt der Mann verletzt auf dem Bauch am Boden. Ich gehe hin, um mich über den Zustand zu informieren und höre in stöhnen. Da er bäuchlings liegt, muss ich für den Augenblick nicht fürchten, dass er sich an Erbrochenem verschluckt und ersticken könnte.
Das Beste ich hole Hilfe. Der Blick zum gegenüberliegenden Gebäude zeigt mir, dass der Unfall bereits weitere Zeugen hatte. Eine Schulklasse der Waldorfschule ist an die Fenster gestürzt und beobachtet das Geschehen. Die Lehrerin steht jedoch noch etwa in Höhe ihres Schreibpultes und ich habe nicht den Eindruck als könne ich hier erwarten, dass bereits nach Hilfe geschickt wurde. Ich stürze also wieder nach oben.
Wie gut wenn man das Rote Kreuz im Hause hat. Schnell geklopft und die Erstversorgung ist in kompetenten Händen.
Auf dem Bild oben ist der Ort des Geschehens nach dem Unfall. Ein Foto von dem Verunfallten mit Rotkreuz, Notarzt p.p. habe ich bewußt unterlassen. Das ist Sache der Sensationsreporter. Aber eine Blutlache darfs schon sein. So ein kleiner Schocker.
Eine große Blutlache verät, dass es dem Mann sicherlich nicht sonderlich gut geht.
Sein Kollegen, der als ich mit einer Wolldecke das dritte Mal erschien, war nun auch eingetroffen. Ich sah ihn kurz drauf im Fahrzeug weinend telefonieren.
Nunja ... es war der kleine Handwerkeralltag, bestimmt durch den Preisdruck am Markt und menschliche Bequemlichkeit. Sonst wäre
Zu spät. Sicher es geht bei dem Handwerksbetrieb um Arbeitsplätze. Aber ist das ein Grund fahrlässig mit Leib und Leben umzugehen? Papa sagt, weinen hilft nicht. Besser man lernt daraus.
Vielleicht auch die Schule. Denn nur Gaffen ist nicht genug. Angemessenes Verhalten kann man trainieren und die Lehrerin hätte die Gelegenheit nutzen können, ihre Schüler zu lehren, ein geeignetes Verhalten in Notsituationen an den Tag zu legen.
1. Ein Lagebericht einholen
2. Welche Maßnahmen sind erforderlich
3. Wie sollten Grundschüler sich in diesen Situationen verhalten.
Naja, vielleicht nutzen Sie ja jetzt die Gelegenheit für solche Übungen? Und vielleicht erzählt die Lehrerin ja noch selbst, was passierte und wie sie als Lehrerin damit umgehen muss. Denn ich weiß nicht was im Klassenzimmer tatsächlich los war. Es wirkte nur einfach nicht professionell auf mich.
Etwas muss ich allerdings auch noch besser in den Griff bekommen. Es genügt nicht zu wissen, dass eine blutende Kopfwunde da ist, man sollte es auch gleich kommunizieren.
Naja, die Minute die es dauerte noch einen Verbandskasten an die Unfallstelle heranzuschaffen, wird nicht zur wesentlichen Verschlechterung des Zustandes beigetragen haben. Wo aber im Augenblick meine mottenzerfressene alte Wolldecke abgeblieben ist, weiß der Geier, die ich zum Verletzten brachte. Sei's drum. Ich wünsche dem Handwerker gute Besserung und dem Betrieb einen glimpflichen Ausgang. Das Gerüst ist jetzt abgebaut.
Nachtrag: ooops. Das Gerüst hat Rollen ... vom Klang her war es als schrammte Metall über den Boden. So kann man sich täuschen. Gut das ich das Foto geschossen hatte ...
Dienstag, 24. August 2004
Hörensagen: Bezugsschein vom Sozialamt in Aspach
tempa, 09:16h
Frau S. erzählt, dass Frau XY kein Geld mehr hat, seit ihr Mann verstarb und zum Sozialamt Aspach ging, um sich im Laden wenigstens ein paar Lebensmittel kaufen zu können.
Frau XY bekam einen Bezugsschein, der auf ihren Namen ausgestellt war und in den die örtlichen Händler die bezogenen Waren eintragen.
Frau XY wehrte sich erfolgreich. Datenschutzrechtlich war dieses Verfahren nicht tragbar. Das Amt darf Bedürftige nicht zwingen ihre Bedürftigkeit örtlichen Unternehmern offenzulegen.
Das gilt doch auch für den § 60 Auskunftspflicht und Mitwirkungspflicht Dritter im neuen Sozialgesetzbuch II, das zum 1.1.2005 in Kraft tritt. Da fragt man sich doch, wie lange die Datenschützer hier eigentlich noch den Schlaf der gerechten schlafen.
Frau XY bekam einen Bezugsschein, der auf ihren Namen ausgestellt war und in den die örtlichen Händler die bezogenen Waren eintragen.
Frau XY wehrte sich erfolgreich. Datenschutzrechtlich war dieses Verfahren nicht tragbar. Das Amt darf Bedürftige nicht zwingen ihre Bedürftigkeit örtlichen Unternehmern offenzulegen.
Das gilt doch auch für den § 60 Auskunftspflicht und Mitwirkungspflicht Dritter im neuen Sozialgesetzbuch II, das zum 1.1.2005 in Kraft tritt. Da fragt man sich doch, wie lange die Datenschützer hier eigentlich noch den Schlaf der gerechten schlafen.
Montag, 27. Oktober 2003
Weihnachten in der Schuhschachtel
tempa, 13:02h
Backnang (pm/ik) Weihnachten ist noch weit weg, doch wer an die ärmsten Kinder der Welt denkt, kann jetzt schon etwas tun: Die Aktion "Weihnachten im Schuhkarton" läuft bereits auf vollen Touren. Diese größte Hilfsaktion ihrer Art richtet sich an Kinder, die in Krisengebieten dieser Welt groß werden. [weiterlesen ...]
Quelle: Backnanger Kreiszeitung
Foto: Silke Schümann (Bastelmarkt in BK vom 26.10.03)