Freitag, 16. Dezember 2005
...neulich im Gemeinderat
konnte ich miterleben, wie 26 (aus)erwählte Frauen und Männer vor über 50 Zuhörern eine weitere Bestätigung dessen abgaben, was seit geraumer Zeit zur „Politikverdrossenheit“ führt. In der so genannten Stunde des Gemeinderates kam es zur Verlesung der Stellungnahmen der einzelnen Fraktionen zum Haushaltsentwurf der Stadt Backnang. Diese Veranstaltung war in weiten Teilen dazu geeignet, dem kommunalpolitisch interessierten Bürger final den Glauben an die Ernsthaftigkeit dieses Gremiums zu nehmen. CDU-Fraktionschef Dr. Ketterer verlor sich binnen kürzester Zeit in teilnahmslose Lobhudelei. Seine Art der Präsentation würde einem mittelmäßig begab- ten Schüler der chronisch unterfinanzierten Bildungseinrichtungen allenfalls ein „mangelhaft“ bescheren. Ketterers Hinweis auf die „überproportionalen Investitionen in den Bildungsbereich“ erhalten sofort eine Relativierung, wenn man weiß, dass es sich dabei um Pflichtaufgaben des Schulträgers in gesetzlich vorgeschriebene Brandschutzmaßnahmen handelt. Im weiteren Verlauf der Sitzung, die mehr und mehr zur Vorlesestunde verkam fiel letztlich nur der Beitrag des Sprechers der BWG angenehm – weil in formativ auf. Stadtrat Schweizer legte ein weiteres Mal den Finger in offene Wunden und sezierte sachlich den Jahresablauf der gemeinderätlichen Arbeit. Besonders resigniert klang er immer dann, wenn er auf die zahlreichen last-minute-Aktionen der Ver waltung in Bezug auf Zuschüsse für Investitionsmaßnahmen zu sprechen kam. Eindrucksvoll gelang ihm dabei die Demonstration der Überflüssigkeit des Parkleitsystems und des Gewerbegebiets Lerchenäcker. Als schließlich Stadtrat Bauer (FW) zum Mikrofon griff, war die Veranstaltung auf Kabarettniveau angekommen und der letzte Funken Hoffnung auf eine ernsthafte Auseinandersetzung dieses Gremiums mit den Problemen unserer Stadt zerstob (…der Gemeinderat ist der Souverän!?). In bewährt polemischer, sämtliche Sprachregeln konsequent mißachtender Art schor dieses Urgestein der Unternehmerklasse alles und alle über einen Kamm und hatte dabei die Lacher auf seiner Seite. Nur blieb mir und vielen
der anwesenden Zuhörer ob seiner hahnebüchenen Behauptungen das Lachen im Halse stecken. Am Schluss fragte man sich unwillkürlich: Bin ich im falschen Film?

 
oben von backnang58 in Kommunalpolitik um 10:33h| 0 Kommentare |comment

 
Montag, 5. Dezember 2005
Huch ... Öffentlichkeit wird angedroht
Wie schön, ich erhielt einen Anruf, der diesem kleinen Blog ein wenig Aufmerkskeit gibt und wer weiß, vielleicht auch ein paar dauerhafte Schreiber beschert, die dieses Blog zu dem machen, was es immer schon sein sollte.

So ein Silberstreif macht Hoffnung. Ich will aber noch nicht so viel verraten, sonst ist es genau mit dem Silberstreif vorbei und es macht Puff, weil meine kleine Klappe doch wieder einmal so groß ist.

Na. Dann. Morgen ist Nikolaus und bald ist Weihnachten. Es wäre ein schönes Geschenk an die Bürger von Backnang, gäbe es hier im Blog einmal mehr leben und könnte man von den vielen großen und kleinen Ereignissen dieser Stadt aus den Tastaturen seiner internetaffinen Bewohner erfahren. Es müssen auch nicht Internetaffine sein. Menschen mit der Freude am Schreiben sind herzlich willkommen.

Schließlich hat diese Stadt zwei Künstlervereine und zwei Chöre, da kann es auch einige Online-Autoren-Gemeinschaften vertragen. ;-)

 
oben von tempa in eigener Sache um 19:12h| 0 Kommentare |comment

 
Montag, 21. November 2005
Nur echt mit dem NET
Als ich vor einigen Jahren umgebung.de registrierte, da träumte ich von dem was, aktuell in Stuttgart-Blog nur echt mit dem NET passiert, dass Menschen von ihrem Ort berichten und all die Geschichten erzählen, die nur die Ortsansässigen kennen. Keine anonyme Datenbank und kein fauler Zauber. In Städten passiert so viel Charmantes und es gibt so viel zu erfahren und zu lernen. Das kann die Presse nicht abdecken. Ob das nun immer ganz ohne Werbung sein muss, mag dahingestellt sein.

Werbung heißt ja nicht, dass man das Lesevergnügen beschneiden muss. Ein Textlink oder eine Textanzeige zwischenrein für lokale Unternehmen, die zum Thema passen werden sicher auch von der Leserschaft begrüßt.

Man muss nicht wirklich gleich in das andere Extrem fallen, zumal der Betrieb und die Moderation sich nicht von alleine macht und so ein Projekt schnell einmal aus dem Ruder laufen kann.

Hier besteht aufgrund dem Schutz durch Blogger.de sicherlich weniger die Gefahr ... Überarbeiten muss ich mich vorläufig hier auch nicht. Nicht zuletzt deswegen, weil Backnanger.blogger.de kaum angenommen wird.

Misstrauische Bande, die faule, die!

Blogger steht, soweit es mir bekannt ist, auf soliden Beinen. Es wird also bis auf weiteres nicht mehr Werbung geben als die paar Amazon-Links und den Sponsored-Link-Bereich. Sollte sich mein Backnanger Engagement und meine Anteilnahme wieder zunehmen, ich also weniger hinter dem Schreibtisch sitzen, werde ich auch wieder mehr einbringen. Bis dahin halt ich die Ohren steif und gebe den Hoffnung nicht auf, dass doch noch jemand die Feder aufgreift und diesen Raum entdeckt. Es ist ein schöner Raum und er ist ein rares Gut, denn Blogger.de-Blogger mit eigener Subdomain werden kann nicht mehr jeder.

 
oben von tempa in eigener Sache um 15:59h| 1 Kommentar |comment