Die Brezel
Es geht um die Brezel, die spezifisch schwäbische Laugenbrezel, die streng definierten Regeln gehorcht. Sie muß unten dick und oben dünn sein, mit tüchtig Streusalz drauf und einem lachendem Einschnitt, der das weiße freilegt wie aufgeworfene Lippen, mit salzstengelartigen Stegen, zwei kunstvoll ineinanderverschlungenen Schlaufen und einer regelmäßigen, sich allmählich nach oben hin verhärtenden Struktur. Eine Brezel darf nicht aufgequollen und auf keinen Fall feist sein, sie muß außen kroß und innen weich sein, außen braun schillernd, innen nachgiebig und schneeweiß. Hinter der Kruste darf es keine zu großen Teiglöcher geben, beim Hineinbeißen darf die Kruste nicht aufbröckeln, die beiden Stege dürfen nicht brechen und ihre am Übergang durch festdrücken befestigten Enden müssen sich durch einen gezielten Griff unbeschädigt lösen lassen. Eine Brezel muß nach Meer schmecken, nach Wald, Kastanien, Weißmehl und Frühling. Wonach sie nicht schmecken darf, nach Seife, nach Urin, nach Hefezopf oder Baquette. Quelle: Backnang-online.info: Ein backnanger Berliner über die Brezel
Brezel

Diese Abbildung zeigt eine schwäbische Brezel. Die bayrische Brezel wird auch in Schwaben hergestellt. Bei Huober Brezeln aus Erdmannshausen, ca. 17 km östlich von Backnang, entsteht ein Großteil bayrischer und amerikanischer Brezeln.

Die handgedrehte echte schwäbische bekommt man i.R. nur hier im Schwäbischen. Was die Brezel mit der Bratsche gemein hat, entdeckte ich auf Prismenferngals.de — Etymologie

Bratsche

Aus ital. viola da braccio, was Armgeige bedeutet. Den gleichen sprachlichen Ursprung hat die Brezel von lat. braccium = Arm, denn diese soll die über der Brust gekreuzten Arme der Kinder beim Gebet darstellen. Hierher gehört auch der Brachiosaurus, was griechisch-lateinisch ist und Arm-Eidechse bedeutet, denn die Vorderbeine dieses Riesensauriers (der ein Saurischier war und zu den Sauropoden zählte) waren länger als die Hinterbeine und wirkten wie Arme.

Ausführlichere Informationen über die Brezel gibt es auf Peter Mangolds Schwabenseite, "Die köstliche schwäbische (Laugen)-Brezel"

Guten Appetit. Übrigens fehlen noch alle Bäckereien. Ich bin ja der Meinung, dass Bäckereien über Hochzeitstorten und Partygebäck sehr gut in den regionalen Wettbewerb eintauchen können und eine Website da nie schadet, aber was red' ich, sie woll'n ja nicht. :o)
oben von tempa am Mittwoch, 12. November 2003, 01:17 | |comment